Wie gute Theorien helfen, die Dinge neu zu durchdenken

Manche Freunden bezeichnen mich als Weiterbildungs-Junkie. In der Tat, ist da was Wahres dran! Jahr für Jahr suche ich mir ein interessantes Lernfeld, mit dem ich mich intensiver befassen und beschäftigen möchte. Es kann ein Bereich, ein Wort, ein Thema sein, über das ich mehr erfahren und lernen will. Einerseits bleibe ich somit rund um unsere Arbeits- und Lebenswelt auf dem Laufenden und andererseits knüpfe ich wertvolle Kontakte und vergrößere laufend mein Netzwerk mit höchstinteressanten Menschen. 

Zwischenmenschliche Kommunikation als Grundlage meines Ansatzes

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit der Transaktionsanalyse (TA). Die TA ermöglichte es mir, mich sehr intensiv mit der zwischenmenschlichen Kommunikation auseinanderzusetzen. Die Transaktionsanalyse (TA) ist eine psychologische Theorie der menschlichen Persönlichkeitsstruktur und wurde Mitte des 20. Jahrhunderts von dem US-amerikanischen Psychiater Eric Berne begründet und seither laufend weiterentwickelt. 

Die TA liefert eine Vielzahl an Beschreibungen kommunikativer Abläufe in unterschiedlichen Kontexten und bietet gleichzeitig Modelle zum Beobachten, Beschreiben, Verstehen und Verändern bzw. Entwickeln der Persönlichkeit und der Beziehungen zwischen Menschen und sozialen Systemen. 

Kurzum Kommunikation und soziale Systeme erhalten schon lange meine Aufmerksamkeit. 

2022 hatte ich mir  u.a. vorgenommen mich mit der  „Agilität konzentrierter auseinanderzusetzen. Ich wollte erfahren, in welchem Kontext Agilität überall angewandt wird und warum immer häufiger von dem „agilen Unternehmen“ und „Agilität im Unternehmenskontext“ gesprochen wird. 

Neues Denkmodell: Blaue und Rote Welt

Im März startete ich dann eine Ausbildung in der Future Leadership Akademie von Intrinsify. Kurzerhand wurde dort mein gesamtes Denken auf den Kopf gestellt. Jahrzehntelang war ich davon überzeugt, dass praktisch alle Organisationsprobleme mit besseren Prozessen, Regeln, Arbeitsanleitungen und einer guten Planung mehr oder weniger zu beheben sind. Okay noch ein wenig die Führungskräfte auf Kurs gebracht, dann läuft der Laden wieder. Aber dem ist und war halt leider nicht so, zumindest die letzten Jahren hat sich das zunehmend als Trugschluss gezeigt. 

Plötzlich wird mir ein neues Denkmodell an die Hand gegeben. Denkmodelle, die auf der Luhmannschen Systemtheorie beruhen. Eine weitere höchst praktische Theorie, die seit einigen Jahren Einzug in die Wirtschaft gehalten hat und unverzichtbar für moderne Unternehmensführung in unseren immer komplexer werdenden Märkten ist.  Sicherlich die Betriebswirtschaftslehre ist immer noch wichtig, jedoch reicht sie in unserer dynamischen und sich ständig neuen Überraschungen gegenüberstehenden Welt nicht mehr aus. 

Mich fasziniert die Luhmannsche System-Theorie so sehr, dass ich meinen ersten Versuch startete, auf dem Dachtag des Landesinnungsverbandes Rheinland-Pfalz über die Rote und die Blaue Welt zu referieren. Das war der Auftakt zu mehreren Schritten und Entscheidungen, u.a. meine eigene Positionierung und Organisation dieses Jahr neu zu durchdenken. 

Mir ist klar geworden, dass es genau diesen Systemtheoretischen Blick braucht, um einerseits die Wertschöpfung in den Organisationen zu fördern und die Organisationen fit für die Führungsherausforderungen des 21. Jahrhunderts zu machen. 

Und wie sieht es bei Dir aus? Schon mal über die Blaue und die Rote Welt nachgedacht? Lust auf mehr? Dann bleib dabei. 

 

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