Dem Dachhandwerk auf die Schulter geklopft
Wow, wie toll ist das denn? Gerade habe ich den Geschäftsbericht des ZVDH 2019 gelesen. Dabei ist mir wieder bewusst geworden, wie großartig das Handwerk ist. Für alle, die keine Zeit haben, den ganzen Bericht zu lesen, picke ich ein paar interessante Aspekte heraus.
Die Dachhandwerksbetriebe werden betriebswirtschaftlich immer stabiler. Mussten zu Beginn der 2000er Jahre noch zwei, phasenweise sogar drei Prozent der Betriebe im Jahr Insolvenz anmelden, verzeichnen wir für 2019 mit 1,1 % einen neuen Tiefstand. Das kann nur bedeuten, dass die Betriebe konstant gute Arbeit leisten und immer besser wirtschaften. Corona zum Trotz sind auch für 2020 die Prognosen gut. Mal ehrlich: Welche Branche kann das derzeit schon von sich behaupten?
Eine weitere Zahl, die uns alle hoffnungsfroh stimmen kann, ist die Zahl der Auszubildenden. Insgesamt konnten wir 2019 einen Zuwachs von 2.1% verzeichnen. 2019 lernen damit erstmals nach 5 Jahren wieder mehr junge Leute im Dachhandwerk als im jeweiligen Vorjahr. 2020 verstärkt sich der positive Trend sogar noch. Alle Ausbildungsjahrgänge zusammengenommen haben wir ein Plus von 6,8% auf insgesamt 7.228 Auszubildende. Besonders schön: 2020 haben signifikant mehr junge Frauen in eine Dachdeckerausbildung begonnen, nämlich insgesamt 147. Klingt nicht viel? Sind aber 31 mehr als im Vorjahr, also ein Zuwachs von 21%! Etliche Betriebe investieren viel in ihren Nachwuchs und begleiten die jungen Leute mit Sachverstand, Geduld und Herzblut durch ihre ersten Berufsjahre. Die Ausbildungsbetriebe leisten damit einen unermesslichen Beitrag zur Entwicklung unserer Gesellschaft. Und sie können stolz auf die Leistungen ihrer Azubis sein, die ihrerseits die Zukunft der Branche sichern – und damit uns allen ein dichtes Dach über dem Kopf. Es steht zu hoffen, dass sich noch mehr junge Menschen für den Beruf begeistern und in einer Ausbildung oder einem dualen Studium im Handwerk eine erfüllende, krisenfeste Alternative zur universitären Bildung erkennen. Vielleicht sollten wir alle noch mehr darüber reden, wie viel Spaß das Handwerk macht?
Wo wir gerade bei jungen Leuten, gesellschaftlicher Relevanz und guten Botschaften sind: Die Rolle des Dachhandwerks beim Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz kommt bei der Fridays-for-future-Generation gut an. Darauf lässt zumindest die Beliebtheit entsprechender Social-Media-Artikel von jungen Dachdeckerinnen und Dachdeckern schließen, die der Zentralverband als Jugendbotschafter gewonnen hat. Tatsächlich tragen Dachhandwerkerinnen und -handwerker enorm viel dazu bei, Gebäude energetisch fitzumachen und den Ressourcenverbrauch zu senken. Das machen sie meist ohne viel Aufhebens und Presserummel. Einfach so.
Für das alles könnten wir uns eigentlich mal auf die Schulter klopfen, oder?
Wer Lust hat, den ganzen Bericht zu lesen, findet ihn hier!